Sunday, September 15, 2013

Michelle Wetzel: #aufschrei vs. #kaufschrei

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„Schwarze Milch der Frühe wir trinken sie abends

wir trinken sie mittags und morgens wir trinken sie nachts

wir trinken und trinken

wir schaufeln ein Grab in den Lüften da liegt man nicht eng.“


Ja, das kennt der intellektuelle und engagierte Deutsche. Der Anfang von Paul Celans “Todesfuge”. Das darf man auch schreiben. Das Gegenteil nicht. Zumindest wenn es nach dem Tumblr “Das kauf ich nicht” geht. Das ist die


Seite zur Social-Media-Kampagne #ichkaufdasnicht.



Unter dem Stichwort (auch Hashtag genannt) #ichkaufdasnicht werden hier Produkte, Werbeanzeigen und Medien gesammelt, die sexistisch, rassistisch, homophob, transphob oder in anderer Form diskriminierend sind.




In dieser Anzeige Rassismus zu entdecken, lässt tief blicken. Denn man kann wirklich alles übertreiben. Wird demnächst “Kaukasen” verboten, das Verb “wissen” in der 1. und/oder 3. Person Singular Präsens Indikativ Aktiv zu konjugieren?


Nichts gegen das Ansinnen:



Unter #ichkaufdasnicht nutzen wir unsere Stimmen als Konsumentinnen und Konsumenten. Wir wenden uns nicht nur offen gegen menschenverachtende Produkte, Werbeanzeigen und Medien, sondern machen auch klar, dass diese mit keinem einzigen Cent weiter unterstützt werden sollen.



Dennoch: “Wir machen auch klar, dass diese mit einem keinem einzigen Cent weiter unterstützt werden sollen.” Ist das nicht der Sprachduktus von Diskriminellen? “Wir machen auch klar, dass diese (Politik der ……) weiter unterstützt werden sollen.”


Etwas Entspannung täte gut. Oder Zuspruch, denn allzu viele Einträge konnten Anne Wizorek, Initiatorin der Anti-Sexismus-Kampagne #Aufschrei, auf der Seite noch nicht versammeln.


Irgendwie macht das Hoffnung … auch wenn die Gefahr nach wie vor besteht, dass auch der Tod des Humors ein Meister aus Deutschland ist.


Vía Besserwerberblog • Marketing für Besserwerber http://www.marketing-blog.biz/blog/archives/4426-aufschrei-vs.-kaufschrei.html




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